Ratgeber Verstopfung
Informationen für Betroffene und AngehörigeEine Verstopfung kann unterschiedliche Ursachen haben und in verschiedenen Erscheinungsformen auftreten. Es gibt die akute Verstopfung, die viele Ursachen haben kann und meist von anderen Schmerzen begleitet wird. Bei der chronischen Verstopfung zieht sich das Ausbleiben des Stuhlgangs über einen längeren Zeitraum. Eine Entleerung des Darms ist für die Betroffenen meist nur unter großer Anstrengung möglich. Die Reiseverstopfung beschränkt sich in den meisten Fällen auf die Dauer einer Reise und hat ihre Ursache in den veränderten Gegebenheiten im Ausland. Bei der Pseudo-Verstopfung liegt das Ausbleiben des Stuhlgangs an einer im Vorfeld stattgefundenen vollständigen Darmentleerung.
Bei der Therapie von Verstopfung ist es relevant, ob die Verstopfung über einen langen Zeitraum oder nur kurzweilig auftritt. Bei gelegentlich auftretenden Verstopfungen helfen häufig schon Mittel aus dem Alltag, um eine Besserung zu bewirken. Dazu gehören eine Ernährungsumstellung, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, tägliche Sparziergänge und die Vermeidung von Stress. Von der Einnahme von Abführmitteln ist, ohne die Rücksprache mit einem Arzt eher abzuraten. Handelt es sich hingegen um eine langanhaltende Verstopfung, sollten Betroffene auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. In wenigen Fällen kann eine Verbesserung erst durch einen operativen Eingriff eintreten.
Bei der Diagnose von Verstopfungen erfolgt zunächst ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt. Im Anschluss daran kommt es zu einer körperlichen Untersuchung, in Form eines Abtastens des Bauchbereichs und des Rektums. Auch eine Blutabnahme sowie Urin- und Stuhlproben können hilfreich bei der Diagnose sein. Weitere Möglichkeiten sind der sog. Hämoccult-Test oder eine Ultraschalluntersuchung des Bauches. Mit dem sog. Hinton-Test lassen sich mithilfe von Gelatinekapseln Rückschlüsse auf die Verdauungsaktivitäten im Körper der Betroffenen ziehen. Eine für Patienten etwas unangenehme Variante ist die Darmspiegelung, die dem Arzt einen genauen Einblick in den Darm ermöglicht.
Ebenso wie Erwachsene, können auch Kinder häufig von Verstopfung betroffen sein. Die Gründe dafür können sowohl eine mangelhafte Ernährung als auch schlechte Erfahrungen beim Toilettengang sein. Die Eltern sollten ihre Kinder unterstützen, indem sie auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten und das Kind vor Stress schützen. Ein entspannter Gang zur Toilette kann geübt werden und sollte bei Gelingen von den Eltern gelobt werden. Stellt sich auf diesem Wege keine Besserung ein, sollte ein Arztbesuch erfolgen. Der Arzt kann eine individuelle Therapie erstellen und für den Anfang möglicherweise helfende Medikamente verschreiben.
Verstopfung
Was ist Verstopfung?
Jeder Mensch litt in seinem Leben sicherlich schon einmal unter Verstopfung. Der Gang zur Toilette wird dann fast zur Qual, da es nur unter starkem Pressen zu einer Entleerung des harten Stuhls kommt. Bei Verstopfung, medizinisch auch Obstipation genannt, handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um ein Symptom, welches unterschiedliche Ursachen haben kann.
Es werden folgende Formen der Verstopfung (Obstipation) unterschieden:
- akute Verstopfung: Diese Art der Verstopfung ist recht selten und tritt spontan auf. Die Ursachen können dabei vielfältig sein. Stress, Ernährung oder Medikamente können eine Verstopfung zur Folge haben, aber auch ernsthaftere Erkrankungen wie ein Darmverschluss oder Schlaganfall können hier ursächlich sein. In diesem Fall leiden die Betroffenen allerdings unter weiteren Schmerzen und bedürfen dringend ärztlicher Hilfe.
- chronische Verstopfung: Diese Form der Verstopfung liegt vor, wenn der Stuhlgang regelmäßig ausbleibt und das länger als drei Tage. Darüber hinaus klagen die Betroffenen über ein stetes Völlegefühl und den Drang, doch noch einmal die Toilette benutzen zu wollen. Das Entleeren des Darmes ist hier nur unter großen Anstrengungen durch starkes Pressen möglich. Die chronische Verstopfung unterteilt sich weiter in die kologene, die anorektale und die idiopathische Obstipation. Die kologene Obstipation bezeichnet die Trägheit des Darms, die anorektale Obstipation hingegen eine Entleerungsstörung des Enddarms. Beide Formen zeichnen sich durch organische Veränderungen aus. Die idiopathische Obstipation hingegen kann sich ebenfalls in einer Darmträgheit oder einer Entleerungsstörung äußern, hat aber ihren Ursprung nicht in einer organischen Veränderung, sondern lässt sich eher auf einen ungesunden Lebensstil der Betroffenen oder aber das Reizdarmsyndrom zurückführen.
- Reiseverstopfung: Wie der Name hier bereits vermuten lässt, handelt es sich um eine Verstopfung, die während einer Reise, oftmals in fremde Länder, auftritt. Sie ist zeitlich begrenzt und findet meist zu Beginn der Reise statt, wenn der Körper sich mit neuen Einflüssen wie Klima, Nahrung o. ä. auseinandersetzen muss.
- Pseudo-Verstopfung: Hierbei bleibt der Stuhlgang zwar für eine Weile aus, dies aber nicht als Folge von Verstopfung, sondern weil im Vorfeld der Darm komplett entleert wurde, sei es durch starken Durchfall, eine Fastenkur oder nach Darmuntersuchungen. Ein komplett entleerter Darm benötigt eine gewisse Zeit, um zu seiner normalen Arbeit zurückzufinden. Dies ist ein ganz natürlicher Vorgang und sollte nicht voreilig als Verstopfung gewertet werden.
Da sich hinter einer Verstopfung sehr viele Ursachen verbergen können, ist es nötig, die individuelle Ursache für die Verdauungsstörungen zu finden. Bei der Verstopfung handelt es sich weniger um einen messbaren, als mehr um einen subjektiv empfundenen Zustand. Die Verdauung läuft nicht jeden Tag gleich ab. Man könnte sagen, sie ist tagesformabhängig, sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in ihrer Konsistenz. Zudem ist die Darmtätigkeit eines jeden Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt. Während es für die einen ganz normal ist, den Gang zur Toilette dreimal täglich anzutreten, ist es für andere ebenfalls normal, ihren Darm nur alle drei Tage zu entleeren.
Melissa Seitz